Beschallungstechnik in Gotteshäusern

Posted on October 27, 2015 at 9:00 AM


Kirchenbeschallung

Gotteshäuser zählen unabhängig von Religion und Konfession allgemein zu akustisch anspruchsvollen Räumlichkeiten. Oftmals vor langer Zeit erbaut und zudem unter Denkmalschutz stehend, stellen beschallungstechnische Ertüchtigungen zumeist eine Herausforderung dar, der mit großer Sorgfalt, Know-How und Erfahrung begegnet werden sollte. Dieses Fallbeispiel gibt hierzu einen Überblick und Antworten auf häufige Fragen.

Typische Anforderungen an Beschallungsanlagen in Gotteshäusern:

Lautstärke
Das Beschallungssystem muss in der Lage sein, eine gleichmäßige Lautstärkeverteilung zu erzielen, d.h., dass es unabhängig vom Sitzplatz (z.B. ob in der ersten oder letzten Reihe) gleich laut und verständlich ist. Die Lautstärke muss hoch genug sein, um einen ausreichenden Signal-Rausch-Abstand zu erreichen, d.h. die verstärkte Sprache, die verstanden werden soll, muss lauter als die Umgebungsgeräusche sein. Die benötigte Lautstärke muss ohne Verzerrungen oder Rückkopplungen erzielt werden können.
Klang
Ein Beschallungssystem in einem Gotteshaus sollte ein natürliches, neutrales Klangbild erzeugen und keine Klangverfärbungen vornehmen.
Sprachverständlichkeit
In den meisten Fällen sind Gotteshäuser große, hallige Umgebungen. In diesen Fällen ist es eine komplexe Herausforderung eine ausreichende Sprachverständlichkeit zu erzielen. Um dem zu entgegenen, muss das Lautsprechersystem einen möglichst hohen Direktschallanteil (Schall der ohne Reflexionen am Zuhörerohr ankommt) erzeugen und störende Reflexionen und Echos vermeiden.
Nutzerfreundlichkeit und Betriebssicherheit
Intuitiv, einfach, und sicher - so sollte ein gutes Beschallungssystem zu bedienen sein. Daher müssen Konzepte erarbeitet werden, die auch für Nicht-Techniker bedienbar und möglichst wartungsarm sind.
Optik
Neben den technischen Eigenschaften sollte sich ein Beschallungssystem unaufällig in die gegebene Architektur einfügen. Speziell in Gotteshäusern sollte ein Beschallungssystem vor allem gehört und nicht gesehen werden.


Zeitgemäßge Lösungen:

Die Lösung besteht darin, ein passgenaues System für die konkrete jeweilige Nutzung zu entwerfen. Lösungen von der Stange erscheinen günstig - liefern jedoch in den wenigstens Fällen das gewünschte Ergebnis. Speziell die folgenden Punkte sollten beachtet werden:
Nutzung stark gerichteter Quellen
Lautsprecher mit hoher Richtwirkung und einer flexibel anpassbaren Schallabstrahlung sind in den meisten Fällen die beste Wahl für die Beschallung halliger Räume. Mit Hilfe dieser Lautsprecher ist es möglich, den Schall genau dorthin zu richten, wohin er gehört - an die Ohren der Zuhörer und nicht an die Decke oder Wand. Viel Direktschall beim Zuhörer, minimierte störende Reflexionen und Echos, eine gleichmäßige Schallverteilung, ein natürliches Klangbild und als Ergebnis eine hohe Sprachverständlichkeit sind somit erreichbar.
Nutzung hochwertiger Mikrofone
Typischerweise ist das Mikrofon der Anfang einer Audiosignalkette. Eine unpassende Auswahl bereits an dieser Stelle führt zu schwerwiegenden, irreversiblen Problemen: Rauschen, Rückkopplungen, Verzerrungen und schlechte Sprachverständlichkeit können die Folge sein. Daher ist es wichtig, die für den jeweiligen Einsatzort passenden Mikrofone auszuwählen.
Nutzung flexibler Matrixsysteme
Flexibilität und Erweiterbarkeit sind nicht zu unterschätzende Faktoren. Frei programmierbare Matrixsysteme ermöglichen die genaue Anpassung an die Nutzungssituation und lassen mehrere Einstellungen für den Mehrzweckbetrieb zu.
Nutzung passender Bedienelemente
Bedienelemente sollten so erstellt werden, dass alle nötigen Funktionen übersichtlich zu erreichen und intuitiv zu bedienen sind. Funktionen, die nicht häufig benutzt werden, sollten zur Vermeidung von Verwirrung verborgen werden und nur für involvierte Techniker zugänglich sein.


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PROAID Fallbeispiele

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